Regionen, Reisezeit und Campingplatz-Tipps für einen unvergesslichen Urlaub im Land der Pippi Langstrumpf
Camping in Schweden – das ist zweifelsohne eine der schönsten Arten, Urlaub zu machen. Die endlose, unberührte Natur und zahlreichen Campingplätze in Schweden laden zum Genießen, Träumen und zum Spaß haben ein. Ob am Flussufer, in Küstenregionen, in den traumhaft schönen Wäldern… – Schweden hält buchstäblich 1.001 Überraschungen für Abenteurer und echte Camping-Fans bereit. Da macht es Sinn, jetzt einen Camper zu mieten und sich auf eine ausgedehnte Erkundungstour nach Schweden zu begeben.
Anreise nach Schweden mit dem Wohnmobil
Wer mit dem Auto beziehungsweise mit dem Camper nach Schweden reist, hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Die erste führt auf dem Landweg über Dänemark und die zwei großen Brücken, die Großer Belt Brücke “Storebæltsbroen” und die Öresundbrücke “Öresundsbron”. Von Hamburg bis nach Malmö benötigt man für die diese Strecke etwa sechs Stunden reine Fahrzeit. Wer sich die Strecke etwas aufteilen möchte, kann gut auf der eine Übernachtung auf der dänischen Insel Sjælland einplanen. Die Kosten für die beiden Brücken sind abhängig von der Größe und dem Gewicht des Fahrzeuges – mit einem unserer VW Bus, dem Dreamer, kann man zum Beispiel mit rund 35€ für die Großer Belt Brücke und rund 50€ (hier zählt ein VW Bus mit seinen 5 Metern Länge noch als PKW) rechnen.
Anreise mit der Fähre
Alternativ gibt es verschiedene Fährverbindungen nach Schweden. Die drei beliebtesten Direktverbindungen sind die von Kiel nach Göteborg (ca. 14 Stunden), von Travemünde nach Malmö (ca. 9 Stunden) und von Rostock nach Trelleborg (ca. 6 Stunden). Die Kosten hängen, neben der Reisezeit, auch hier von Gewicht und Maß des Fahrzeuges ab.
Beliebte Schweden-Reiseziele für Campingurlauber
Das weitläufige Schweden bietet seinen Besucher*innen unberührte und abwechslungsreiche Natur abseits des Massentourismus. Bei der Planung des ersten oder nächsten Schwedenurlaubs hat man also die Qual der Wahl, denn in einem 2- oder 3-wöchigen Urlaub kann man leider kaum jede Ecke des traumhaften Landes entdecken.
Südschweden – Götaland
Die meisten Camper tummeln sich daher auch im südlichen Schweden, Götaland genannt, genauer in Skåne, denn dort landet man als erstes nach der Anreise. Und auch dieser kleine Teil hat schon einiges zu bieten. Die Gegend ist voller roter Bullerbü-Holzhäuser, kleiner gemütlicher Orte und auch schon tiefen Wäldern im Landesinneren. Und die Küstenregionen laden zu ausgiebigen Strandspaziergängen oder einem erfrischenden Bad im Meer ein. Besonders schöne Plätzchen sind zum Beispiel der Stenshuvuds Nationalpark an der Ostküste oder auch die Bucht Skanör. An der Westküste lädt das bekannte Städtchen Smögen zu einem Bummel ein, den man sich allerdings mit vielen anderen Touristen teilen wird. Wer es leerer mag und ungestört die Aussicht auf die schöne Schärenlandschaft genießen möchte, dem legen wir einen Spaziergang im kleinen Naturreservat Valöns an Herz. Viele Campingplätze an der Küste sind eher groß und recht parzelliert und touristisch – eine schöne Ausnahme bildet aber der Bjälveröd Campingplatz, der im hinteren Teil rund 20 recht naturbelassene Stellplätze am See bietet.
Campingplatz-Geheimtipp bei Vaxjö
Unser absoluter Geheimtipp für Südschweden liegt allerdings im Landesinneren, genauer nördlich des Örtchens Vaxjö. Der Naturcampingplatz Ekna liegt direkt an einem See und jeder Stellplatz ist so großflächig und eingewachsen, dass man sich fast so fühlt, also würde man allein und frei in der Natur stehen. Es gibt zwar keinen Strom und ein paar Dixi-Klos, aber wer sich auch mit etwas weniger Komfort zufrieden gibt und dafür auf der Suche nach Natur und Ruhe ist, der ist hier genau richtig!
Mittelschweden – Svealand
Auf Höhe der beiden größten Seen Schwedens, dem Vänern und Vättern, beginnt Mittelschweden, Svealand. Die kleinste der drei Provinzen beheimatet die Hauptstadt Schwedens, Stockholm, der man unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Am besten planst du hier mindestens zwei Tage ein, denn es gibt viel zu entdecken!
Aber zurück zum eigentlichen Helden Schwedens, der Natur. In Svealand gibt es viele Nationalparks, die in Schweden alle tolle Wanderwege und meist auch eine Informationsstation bieten.
Tolle Nationalparks
Eine Übersicht über alle 29 Parks findest du auf der offiziellen Seite. Besonders empfehlen können wir einen Abstecher zum Glaskogen Nationalpark nahe der Grenze zu Norwegen. Es gibt ein erstklassiges Netz an Wanderwegen und die Seen des Parks laden zu ausgiebigen Kanutouren ein – das passende Gefährt dazu kann man vor Ort ausleihen. Das besondere ist der tolle Naturcampingplatz inmitten des Nationalparks. Auch dieser Tipp liegt direkt am See und ist sehr weitläufig und naturbelassen. Es gibt auf allen Stellplätzen Strom, sowie Plumpsklos und Möglichkeiten zur Ver- und Entsorgung. In der Hochsaison solltest du hier unbedingt reservieren, denn der Platz ist bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt!
Nordschweden – Norrland
Die am wenigsten dicht besiedelte Provinz ist Nordschweden, Norrland. Kein Wunder, dass man dort auch die unberührteste Natur finden kann. Wer also wirklich auf der Suche nach Abenteuer und Einsamkeit ist, sollte die extra Kilometer auf sich nehmen und so weit wie möglich gen Norden fahren. Traumhafte Landschaften findet man hier eigentlich überall, wer aber gerne ein Ziel haben möchte kann sich zum Beispiel auf den Weg Skuleskogen Nationalpark machen, der nicht allzu weit nördlich direkt an der Küste liegt und somit herrliche Ausblicke über das Meer aber auch die beruhigende Stille großer Wälder bietet. Wer es weiter noch nördlich schafft, sollte unbedingt einen Abstecher zu einem der bekanntesten Nationalparks Schwedens einplanen – dem Abisko Nationalpark. Dort ist man schon fast am Polarkreis und hat im Winter große Chancen die atemberaubenden Polarlichter zu sehen! Aber auch im Sommer gibt es hier einiges zu bestaunen und das kann man theoretisch 24 Stunden am Tag machen, da es so weit oben auch in der Nacht nie wirklich dunkel wird. Den Kern bildet das namensgebende Abisko-Tal, dass von mächtigen Bergen eingerahmt wird, die nur darauf warten erklommen zu werden. Außerdem liegt Schwedens größter Gebirgssee in diesem Park.
Campingplatz-Geheimtipp bei Nornäs
Der VANTOPIA Campingplatz Geheimtipp für Nordschweden liegt dann wieder ziemlich südlich, aber nicht weniger wild. Das kleine Offroadcamp by weiterweg.de bei Nornäs liegt wirklich mitten im Nirgendwo und bietet tolle Aussichten in familiärer Atmosphäre. Trotz der Abgeschiedenheit gibt es dort Strom, Wifi, Toiletten und Duschen und man kann das Floß und die beiden Ruderboote des Camps am fußläufig erreichbaren See kostenfrei nutzen. Auch hier empfehlen wir vorab zu reservieren oder zumindest vor Anreise anzurufen, ob ein Platz frei ist.
Wildcamping in Schweden
Anders, als es in den meisten europäischen Ländern der Fall ist, ist Wildcamping in Schweden durchaus erlaubt. Wichtig ist allerdings, dass ihr ein paar grundlegende Regeln beachtet und den Camper nicht ohne Weiteres irgendwo abstellt. Grundsätzlich gilt das so genannte Jedermannsrecht bzw. das „Allemansrätten“. Das bedeutet, dass sich jeder in der freien Natur so benehmen soll, wie es sich gehört – respektvoll und mit Bedacht. Ihr müsst einen Mindestabstand zu Privathäusern einhalten, Müll und andere Hinterlassenschaften sind selbstverständlich einzusammeln und mitzunehmen. Nach spätestens 24 Stunden müsst Ihr das Areal wieder verlassen und dürft Euch einen anderen „Lieblingsplatz“ aussuchen. Viele weitere Informationen rund ums Thema Wildcamping findet ihr bei uns.
Beste Reisezeit fürs Campen in Schweden
Da sagen wir – das kommt ganz darauf an. Schweden ist ganzjährig eine Reise wert und bietet je nach Saison ganz unterschiedliche Erlebnisse und Eindrücke. Für einen Familienurlaub bietet sich die Sommersaison eher an genauso wie wenn du die vielen Seen von Schweden mit dem Kanu erkunden oder entspannte Wanderungen machen möchtest. Und wer seine Reise auf die Zeit rund um das Midsommarfest am 21. Juni plant, kann sich auch auf vielen Campingplätzen auf ein geselliges Sommerfest freuen. Auch für einen Campingurlaub mit Hund ist Schweden im Sommer eine tolle Alternative, da es nicht allzu heiß wird. Und um die berühmt berüchtigten Mückenplagen muss man sich auch nicht allzu große Sorgen machen, unserer Erfahrung nach ist es in Schweden nicht viel schlimmer als auch in Deutschland und mit den richtigen Mitteln kann man sich trotzdem immer draußen aufhalten.
Schwedisches Winterwonderland
Aber auch im Winter ist Camping in Schweden ein tolles Erlebnis! Man ist noch ungestörter, hat das weiße Winterwonderland fast für sich allein und kann die Stille der Natur in vollen Zügen genießen. Schneeschuhwanderungen, Skilanglauf oder auch eine Schlittenhundetour – auch im Winter wartet eine Vielzahl von möglichen Aktivitäten auf die Urlauber. Und für alle, denen es auch bei bis zum -15° nicht zu kalt wartet hoch im Norden ein besonderes Naturwunder – die Polarlichter. Infos dazu und viele Tipps rund ums Thema Wintercamping findest du in unserem Artikel dazu. Da nicht alle Campingplätze in Schweden ganzjährig geöffnet haben, solltest du vor Anreise immer prüfen, ob der gewünschte Platz auch wirklich offen hat.
