Möglichst entspannt mit den Kids verreisen? Dafür ist ein Campingurlaub geradezu prädestiniert! Warum sich Camping mit Kindern so anbietet, was du bei der Planung und unterwegs beachten solltest, Tipps für tolle kinderfreundliche Campingplätze und eine Packliste – all das haben wir für dich in diesem Artikel zusammengestellt.

Vorteile vom Camping mit Kindern

Feste Frühstückszeiten, unpersönliche Hotelzimmer und eine ständig wechselnde Umgebung sind im Urlaub mit Womo oder Camper Fehlanzeige. Beim Camping mit Kindern bestimmt ihr euren Tagesablauf selber und für die Kleinen hat es den Vorteil, dass sie die gesamte Reise in einer gewohnten Umgebung verbringen, die ihr mit persönlichen Gegenständen von zuhause temporär einrichten könnt. Ihr könnt frei entscheiden, wo ihr wie lange bleiben wollt – eurer Flexibilität sind keine Grenzen gesetzt. Die viele Zeit in der Natur ist für die meisten Kinder eh das Größte und im Wohnmobil genießen sie die Nähe zur Familie, schließlich findet das Familienleben in einem Raum statt. Die kleinen und großen Abenteuer, die ihr gemeinsam als Familie erlebt, schweißen außerdem ungemein zusammen! Kein Wunder, dass sich Campingurlaub mit dem Nachwuchs stetig wachsender Beliebtheit erfreut.

Planung der richtigen Reiseziele

Familie am Meer

Damit der gemeinsame Urlaub zur schönsten Zeit des Jahres wird, gilt es bei der Planung das ein oder andere zu beachten. Bei der Wahl der Reiseregion gilt es zu bedenken, dass diese sowohl den Interessen der Eltern oder Großeltern, als auch denen der Kinder gerecht wird. Ein reiner Kultururlaub würde wohl kaum ohne quengelnde und gelangweilte Kinder über die Bühne gehen, ein Urlaub nur auf dem Spielplatz wiederum genervte Eltern mit sich bringen. Achte also darauf, dass alle auf ihre Kosten kommen. Dafür macht es Sinn, schon vor der Reise einige Highlights rauszusuchen, wie zum Beispiel einen Freizeitpark oder den Besuch auf einem Bauernhof, die man dann gut aus dem Hut zaubern kann, sollte den Kids doch mal langweilig werden. Auch ein Alternativprogramm für Regentage kann gut vorab recherchiert werden. Je nach Alter können Kinder dabei sehr gut in die Planung einbezogen werden, das steigert auch die Vorfreude! Bei der konkreten Routenplanung empfehlen wir auf jeden Fall, nicht allzu häufig den Standort zu wechseln, denn auch wenn mit dem Camper das ‘Zuhause’ immer mit dabei ist, ist es für Kinder trotzdem auch anstrengend, sich an neuen Orten zurecht zu finden und neue Spielkameraden zu finden.

Klassischer Campingplatz oder Alternative?

Wenn feststeht, wohin die Reise gehen soll, stellt sich noch die Frage nach dem Standplatz. Entweder ihr steuert klassische Campingplätze an oder ihr sucht euch Alternativen dazu aus. Beides hat seine Vor- und Nachteile und die Entscheidung, für wen welche Faktoren wichtiger sind, recht individuell. Alternative Stellplatzmöglichkeiten oder auch Wildcamping (lest in unserem Artikel, wo Wildcamping erlaubt ist und was es dabei zu beachten gibt) sind das Richtige für all jene, die sich eher abseits der Massen bewegen wollen, keinen Wert auf Animation legen und auf der Suche nach Ruhe und Nähe zur Natur sind. Welche Alternativen zum klassischen Campingplatz es so gibt, könnt ihr hier genauer nachlesen. Wer hingegen viel Action für Groß und Klein sucht, ist wahrscheinlich auf einem Campingplatz besser aufgehoben.

Kinderfreundliche Campingplätze

Urlaub mit Kindern auf dem Campingplatz bietet einige Vorteile. Zum einen sind häufig genug andere Kinder vor Ort und neue Freundschaften werden schnell geschlossen. Zum anderen bieten sie dem Nachwuchs als abgegrenzter Bereich, auf dem der Verkehr sehr eingeschränkt ist, und mit den vielen Angeboten für Kinder, je nach Alter, die Möglichkeit, auch mal allein ihr Ding machen zu lassen. Und so ein wenig kinderfreie Entspannungszeit für die Eltern. Campingplätze, die besonders kinderfreundlich und familienfreundlich sind, findet man in Hülle und Fülle in ganz in Europa. Bei vielen Online-Stellplatzführern (wie zum Beispiel PinCamp) kann man die gelisteten Plätze nach diesem Kriterium filtern.

Die Auswahlkriterien für den Campingplatz

Bei der Auswahl eines kinderfreundlichen Campingplatzes kann man nach folgenden Punkten Ausschau halten:

  • Gibt es einen Kinderspielplatz oder sogar mehrere für unterschiedliche Altersgruppen?
  • Sind auch für Jugendliche sportliche Aktivitäten möglich (zum Beispiel Basketball, Tischtennis o.ä)?
  • Sind die Waschräume auch auf Kinder ausgerichtet, zum Beispiel mit Wickelplätzen, niedrigen Waschbecken und Toiletten, oder gibt es sogar Familienbadezimmer?
  • Werden ein Animationsprogramm oder kindgerechte Freizeitaktivitäten, zum Beispiel eine Kinderdisko oder gemeinsames Basteln, angeboten?
  • Gibt es für Regentage auch Indoor-Spielräume?
  • Wird auf größtmögliche Sicherheit geachtet? Ist zum Beispiel der Zugang beschränkt, sind Pools eingezäunt etc.?

Empfehlenswerte familienfreundliche Campingplätze in Deutschland

In Deutschland haben wir schon mal drei empfehlenswerte Campingplätze mit Kindern für euch rausgesucht. Weitere Empfehlungen, zum Beispiel fürs Camping mit Kindern an der Nordsee findet ihr auch auf unserer Seite.

Campingplatz Südstrand auf Fehmarn

Der 30.000qm große Campingplatz auf der beliebten Insel Fehmarn ist zwar kein Geheimtipp, aber trotzdem eine Reise wert. Gelegen direkt am Meer und umgeben von Feldern, bietet er Urlaubern getreu des Mottos des Platzes ‘Leben und leben lassen’ einen unkomplizierten Aufenthalt in ungezwungener Atmosphäre. Der flach in die Ostsee abfallende Sandstrand bietet auch Nichtschwimmern die Gelegenheit zum Planschen und für Abwechslung ist auf dem Gelände dank Naturspielplatz, einem eigenen Hochseilgarten, vielen Sportflächen und einer Surf- und Tauchschule gesorgt.

Camping Ecktannen an der Müritz

Direkt neben dem Müritz-Nationalpark, der zum gemeinsamen Erkunden einlädt, liegt der 17 Hektar große, naturbelassene Campingplatz. Auf dem größtenteils unparzellierten Gelände findet jeder das richtige Plätzchen. Für die kleinen wird hier viel geboten – neben jeglichen Wassersport-Aktivitäten gibt es einen Minigolfplatz, einen kleinen Streichelzoo, einen riesigen Spielplatz und in der Saison an sechs Tagen in der Woche eine Kinderanimation für Kinder ab drei Jahren.

Unser Geheimtipp: Adventure Camp Schnitzmühle in Bayern

Durch die zwei Flüsse auf beiden Seiten des Platzes campt ihr quasi auf einer Insel mitten im bayrischen Wald. Das Adventure Camp ist kein klassischer Campingplatz und Wasserrutsche & Kinderdisko werdet ihr hier vergeblich suchen. Dafür aber eine ganz besondere Atmosphäre finden. Außerdem finden die Kids einen natürlichen Badeweiher, einen Niederseilgarten, einen Reitstall in nur 200m Entfernung und natürlich ganz viel Platz zum Toben! Und für die Großen gibt es einen neuen Wellness-Bereich sowie kulinarische Highlights im asiatisch-bayrischen Restaurant. Wer einen tollen naturnahen, familienfreundlichen Campingplatz sucht, ist hier genau richtig.

Packen für den Urlaub im Wohnmobil mit Kindern

Bevor der Urlaub startet, steht dann natürlich noch das Packen auf dem Plan.

Grundsätzlich gilt beim Packen für den Campingurlaub je weniger, desto besser. Der Stauraum ist begrenzt und je weniger ihr mitnehmt, desto weniger muss man hin und her räumen. Am besten setzt ihr daher sowohl für Erwachsene als auch für die Kinder auf Funktionskleidung und das Zwiebelprinzip. Zip-Hosen funktionieren zum Beispiel sowohl bei warmem als auch bei kaltem Wetter, eine 2-1 Jacke aus Fleece- und Regenjacke nimmt weniger Platz ein als jeweils eine warme und eine Regenjacke.

Was soll auf jeden Fall mit?

Vielen Kindern fällt es leichter zu akzeptieren, dass sie nicht alle Spielsachen, Bücher und Kuscheltiere mitnehmen können, wenn man ihnen beim Packen ein Staufach oder eine Kiste zuweist, die sie selber packen können. Alles, was reinpasst, darf mit und was nicht passt, eben nicht. So können sie selber entscheiden, was ihnen wichtig ist. Alle wichtigen Dinge sollten natürlich trotzdem von den Eltern gepackt oder zumindest geprüft werden. Für den Langeweile-Notfall bietet es sich übrigens noch an, einen aufblasbaren Wasserball mitzunehmen. Der nimmt nicht viel Platz weg, ist schnell aufgeblasen und animiert Kinder über Sprach- und Altersgrenzen hinweg schnell zum Spielen. Solltet ihr mit den Kleinen einen Campingurlaub im Winter planen, denkt daran, dass es im Camper eher etwas kälter ist als zuhause und ihr mehr Zeit im Freien verbringen werdet. Und schaut euch gerne noch unseren Artikel zum Thema Wintercamping an, dort findet ihr viele weitere hilfreiche Tipps zum Thema.

Packliste für das Camping mit Kindern

Neben den Dingen, die man eh einpackt, wie Handtücher, Kleidung und der Kulturtasche, solltet ihr an folgendes denken:

  • Kinder-Schlafsack (oder das gewohnte Bettzeug)
  • Spieluhr, Schmusetuch oder Lieblingskuscheltier
  • Packsäcke & Kisten mit Deckel (zum Ordnung halten)
  • Strandmuschel als Sonnen- oder Regenschutz
  • ggf. Reisehochstuhl
  • Picknickdecke
  • funktionaler Kinderwagen oder Kindertransporter, der auch auf unbefestigten Wegen gut fährt
  • Tragetuch oder Kraxe
  • Kinderrucksack
  • je nach Alter Kinderbesteck
  • Lieblingsessen/-tee/-brei (nicht unbedingt vor Ort erhältlich)
  • Kinder-Trinkflasche
  • ggf. Toilettensitz/Töpfchen
  • Insektenschutz
  • Sonnenschutz (Sonnencreme, Kinder-Sonnenbrille, Sonnenhut, UV-Schutz-Badebekleidung)
  • Erste-Hilfe Set & Reiseapotheke inkl. Zeckenzange
  • Funktionskleidung & Regensachen inkl. Kinder-Gummistiefel
  • Multifunktionsschuhe & Kinder-Sandalen
  • ausreichend Windel- und Schnullervorrat für die ganz Kleinen
  • Spielsachen und Bücher
  • Dokumente (Kinder-U-Heft mit Telefonnummer des Kinderarztes, Kinderreisepass / Kinderausweis, Impfausweis, Krankenkassenkarte)

Die gesamte Campingausstattung von Geschirr, Töpfen und Besteck bis hin zur Stirnlampe, Wäscheleine & Co. ist direkt mit an Bord, wenn ihr euch bei uns ein Womo für den Campingurlaub mit Kindern mietet.

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Die Fahrt in den Campingurlaub

Wenn alles gepackt ist, kann der Urlaub losgehen. Abhängig davon, wie weit euer Reiseziel entfernt ist, solltet ihr natürlich ausreichend Zeit für die Fahrt einplanen. Da es sehr individuell von Kind und Alter abhängt, wie lange Autofahrten sie gut mitmachen, gibt es hier keine allgemeine Regel – eine 10-stündige Tour wäre aber zum Beispiel für so ziemlich jedes Kind zu viel. Auf jeden Fall sollten ausreichend Pausen eingeplant werden, in denen ihr euch gemeinsam an der frischen Luft bewegen könnt. Am besten haltet ihr dafür nicht auf Rastplätzen, sondern fahrt von der Autobahn ab und sucht euch einen ruhigen Feld- oder Waldweg. Das ist für Kinder interessanter und abwechslungsreicher und ihr müsst euch keine Sorgen um Gefahren durch Verkehr auf dem Rastplatz machen.

Tipps gegen die Langeweile

Gegen Langeweile während der Fahrt sorgt ihr am besten gut vor – sucht schon mal ein paar geeignete Hörspiele raus (die auch ihr eine Weile anhören mögt) und überlegt euch Spiele für die Autofahrt. Zum Beispiel könnt ihr Melodien summen und erraten (Kinderlieder, Soundtracks von Filmen, bekannte Pop-Songs) oder den Klassiker “Wer bin ich?” spielen. Weniger geeignet ist es dagegen Kinder mit Handy oder Tablet zu beschäftigen. Zum einen fördert es nicht unbedingt das Wir-Gefühl und zum anderen wird vielen Kindern im Auto davon schnell übel.

Sollten eure Kinder im Kindersitz sehr gut schlafen können, könnt ihr außerdem darüber nachdenken, durch die Nacht zu fahren. Bedenkt aber, dass das auch euren Tag-Nacht Rhythmus durcheinander bringen kann.

Das Leben vor Ort – auf und abseits des Campingplatzes

Wenn ihr angekommen seid, geht der Urlaub so richtig los und der Entspannung steht nichts mehr im Wege. Am besten dreht ihr nach der langen Fahrt erst einmal eine gemeinsame Runde über den Campingplatz und erkundet eure neue Umgebung. Dabei könnt ihr gut schon festlegen, in welchen Bereichen sich die Kinder auch ohne Begleitung von Erwachsenen bewegen können und worauf sie dabei besonders achten müssen (z.B. potentiell stärker befahrene Wegübergänge o.ä.). Das könnt ihr aber natürlich auch später nachholen, wenn das nach der Anreise zu viel ist.

Rituale und Strukturen für die Kleinen

Für den Alltag im Campingurlaub mit Kindern empfehlen wir, besonders bei kleinen Kindern, möglichst viele Rituale & Strukturen von zuhause beizubehalten, zum Beispiel das Vorlesen am Abend. Das gibt Kindern Sicherheit und sie können sich viel entspannter auf die spannenden Erlebnisse, die euch bevorstehen, einlassen. Außerdem ist es gut, sie, zumindest teilweise, in die alltäglichen Aufgaben mit einzubeziehen. Entweder ihr macht die Dinge, wie beispielsweise den Abwasch und das Aufräumen einfach gemeinsam oder ihr gebt den Kleinen einzelne Aufgaben ab, die sie dann selbstständig machen können. Das kann, je nach Alter, alles sein, was so ansteht. Vom Tischdecken, übers Fegen im Wohnmobil, bis hin zum Strom anschließen oder die Markise aus- und einfahren.

Naturnahe Aktivitäten mit den Kindern

Die Tagesgestaltung abseits des Campingplatzes hängt natürlich von euren gemeinsamen Interessen ab, wir empfehlen euch aber auf jeden Fall den Campingurlaub zu nutzen, um der Natur (wieder) ein wenig näher zu kommen! Die meisten Rezeptionen halten dafür Tipps für Spaziergänge oder kleine Wanderungen und teilweise auch Kartenmaterial bereit. Alternativ könnt ihr euch Online oder in verschiedenen Apps (z.B. Komoot) selber eine für euch passende Tour heraussuchen. Besonders spannend wird es, wenn ihr euch unterwegs aktiv mit der Natur beschäftigt, zum Beispiel in dem ihr Pflanzen bestimmt oder auf Spurensuche der regionalen Tierwelt geht. Hierüber könnt ihr euch natürlich auch im Internet informieren oder ihr besorgt euch im Vorfeld passende Literatur für eure Reiseregion. Achtet bei Ausflügen immer darauf, dass ihr genug Proviant und Trinkwasser dabei habt, ausreichend Pausen macht und darauf, dass es für die Kleinen nicht zu warm und sonnig wird.

Entspannt bleiben lautet die Devise

Neben all der Planung und den Überlegungen ist aber am allerwichtigsten, dass ihr das Abenteuer Camping mit Kindern entspannt angeht! Wenn beim Packen doch was zuhause vergessen wird, ist das halb so wild – mittlerweile kann man eigentlich alles überall nachkaufen. Und wenn im Camper mal Chaos herrscht oder ihr keinen Plan mehr für den dritten Regentag in Folge habt, ist das auch überhaupt nicht schlimm. Schließlich seid ihr im Urlaub. Je entspannter die Eltern, desto entspannter sind ganz automatisch auch die Kids.

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