Die Wahl des Campers
Bereits bei der Auswahl deines Campers kannst du auf bestimmte Faktoren achten, die deine Reise umweltfreundlicher machen:
Das richtige Modell aussuchen: Die Wahl des richtigen Campers hinsichtlich der benötigten Größe und Mindestausstattung schlägt sich direkt auf die Nachhaltigkeit aus: Da die größeren Modelle natürlich auch mehr Kraftstoff verbrauchen, sollte man darauf achten, ein Modell auszuwählen, welches nicht größer ist, als unbedingt nötig.
Camper mit Solaranlage: Immer mehr Anbieter rüsten ihre Camper mit eigens dafür angefertigten und leistungsfähigen Solarzellen aus, welche dann die Stromverbaucher im Camper mit Strom versorgen. Das fördert einerseits die individuelle Freiheit, da man nicht gezwungenermaßen am Landstrom und damit auf einem Campingplatz stehen muss, andererseits spart man sich die Kosten für den Strom — Und die Natur freut sich.
Camper mit LEDs: Da LEDs sowohl von der Leistung als auch der Betriebsdauer und im Verbrauch um einiges besser abschneiden, als klassische Glühbirnen, eignen sie sich natürlich umso mehr, um im Camper verbaut zu werden. Der geringere Verbrauch schont dabei nicht nur die Batterie, sondern auch das Portemonnaie.
Die Wahl des Campingplatzes
Solltest du nicht direkt am Meer oder zum Beispiel in Skandinavien Wildcampen, so kann die Auswahl des richtigen Campingplatzes bereits einen großen Unterschied für die Umwelt bedeuten. Europaweit gibt es immer mehr Campingplatz-Anbieter, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben (z.B.: www.ecocamping.de). Diese zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie den Abfall trennen, energiesparend wirtschaften (z.B. Lichtschalter mit Bewegungsmeldern statt dauerhaft aktivierter Beleuchtung der sanitären Anlagen, Einsatz von Solareinheiten etc.) und die nachhaltige Entwicklung des Campingplatzes gewährleisten. Wer dabei denkt, er müsse beim Campen auf einem umweltfreundlichen Campingplatz auf vieles verzichten, irrt: Tatsächlich gibt es auch im gehobeneren Segment einige umweltfreundliche Anbieter — Tendenz steigend!
Unterwegs im Camper
Nachdem du alles ordentlich verstaut hast, kann der Roadtrip beginnen. Mit diesen 5 Tipps kannst du auch die Reise im Camper nachhaltig gestalten:
Vorausschauend Fahren: Indem du an Kreuzungen, roten Ampeln oder Stauenden den Camper entspannt ausrollen lässt, anstatt abrupt abzubremsen und danach wieder zu beschleunigen, kannst du — besonders auf längeren Strecken — den Spritverbrauch um einiges verringern.
Die Drehzahl beachten: Indem du bereits bei niedrigen Drehzahlen vorausschauend in den nächsthöheren Gang schaltest, verringerst du sowohl den Schadstoffausstoß deines Campers, als auch den Spritverbrauch. WIN / WIN!
Die Geschwindigkeit beachten: Nur weil dein Camper 200km/h Spitze schafft, solltest du das natürlich nicht ausreizen. Auf Landstraßen reichen 80, auf Autobahnen auch 130km/h. Ein gleichmäßiges, verhältnismäßiges Tempo sorgt für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch und schont die Nerven des Fahrers. Wer besonders entspannt und umweltfreundlich unterwegs sein möchte, achtet bei der Auswahl des Campers darauf, dass dieser über einen eingebauten Tempomat verfügt. Somit werden auch längere Strecken zum Kinderspiel und man hat mehr Zeit, die vorbeiziehende Szenerie zu bewundern.
Reifenwiderstand verringern: Durch gut gefüllte Reifen steigerst du nicht nur die Sicherheit und verbesserst die Fahreigenschaften deines Campers, sondern senkst gleichzeitig den Kraftstoffverbrauch. Dein Geldbeutel wird es dir besonders auf längeren Fahrten danken!
Vermeiden von Kurzstrecken: Wenn du bereits vor der Abfahrt weißt, dass du vom Campingplatz aus viele Kurzstrecken, zum Beispiel zum Schwimmbad oder Einkaufen, zurücklegen wirst, kann sich die Mitnahme von Fahrrädern lohnen.
Essen und Trinken
Auch wenn es um das Thema Essen und Trinken geht, kann man als Camper durchaus einiges für die Umwelt bzw. den Umweltschutz tun:
Lokale Produkte kaufen: Was für zuhause gilt, gilt natürlich weltweit: Der Kauf von lokalen Produkten verringert durch die kürzeren Transportwege und weniger Verpackungsmüll nicht nur die CO₂-Belastung sondern bietet besonders Gourmets die Möglichkeit, authentische lokale Leckerbissen einmal nach Herzenslust zu probieren und so das Urlaubsziel auch, quasi kulinarisch, zu erkunden.
Reste verwerten: Um unnötigen Müll zu vermeiden, sollten Mahlzeiten gut organisiert und optimalerweise so geplant werden, dass eventuell anfallende Reste zeitnah verwertet werden können. So eignet sich bereits angebrochener Wein wunderbar zum kochen. Schales Bier lässt sich hervorragend als Basis für eine Grillmarinade nutzen und das trockene Baguette vom Frühstück schmeckt unter Umständen Abends auch als Bruschetta noch gut.
Müll und Abfall
Wie bereits erwähnt, bieten die meisten modernen und umweltfreundlichen Campingplätze ein System zur Mülltrennung an. Hier sollte man selbstverständlich die länderspezifisch vorgegebenen Vorschriften und Hinweise beachten und das bereitgestellte Angebot nutzen. Sollte Mülltrennung im Zielland grundsätzlich möglich sein, der Campingplatz aber keine Mülltrennung anbieten, so empfiehlt es sich, in der näheren Umgebung nach passenden Abgabestellen Ausschau zu halten und im Zweifelsfall lieber diese zu nutzen. Wenn man die Müllentsorgung dann noch mit dem nächsten Einkauf oder Ausflug kombiniert, spart man Zeit und es ist nicht so umständlich.
Grundsätzlich bietet es sich aber natürlich an, darauf zu achten, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Die folgenden Tipps können dir dabei helfen:
Die richtige Verpackung wählen: Wiederverwendbare Verpackungen, wie etwa Tupperdosen, Jute-/Leinenbeutel und Wachstücher sind nicht nur praktisch in der Anwendung, sondern schonen auch die Umwelt. Nach Möglichkeit also lieber diese Alternativen nutzen, nach Gebrauch ausspülen und einfach wieder verwenden.
Geplante Mahlzeiten vorpacken: Anstatt zum Beispiel die einzelnen Zutaten für einen Pfannkuchenteig separat mitzunehmen, kann man die Zutaten bereits vorportioniert in einer zuvor gesäuberten Glasflasche mitnehmen und bei Bedarf direkt in die heiße Pfanne geben. Auch Frühstücksflocken, Eintöpfe und Suppen können bereits vorbereitet in praktischen ZipLoc-Tüten mitgenommen werden. Auf diese Weise spart man nicht nur einiges an Müll ein, sondern kann unter Umständen auch eine Menge Zeit sparen.
Körperpflege und Hygiene an Bord
Hautpflege: Um auf Reisen ein bisschen Gepäck einzusparen, empfiehlt es sich, zur Hautpflege anstatt auf mitgebrachte Cremes und Lotionen lieber auf native Öle zurückgreifen. Olivenöl, Ringelblumenöl oder Sesamöl sind meist eh schon zum Kochen, Braten oder für Salatdressing mit dabei. Diese Öle sind aber nicht nur wohlbekömmlich für deinen Magen, sondern tun deiner Haut und deinen Lippen gut und sind, im Gegensatz zu herkömmlichen Pflegeprodukten, frei von Silikonen und Mikroplastik. Da freut sich nicht nur die Umwelt.
Zahn- und Mundpflege: Leider enthalten die meisten herkömmlichen Zahnpasten neben Fluor auch kleine Nano-Partikel aus Kunststoff. Da diese für die Umwelt leider nicht ganz unproblematisch sind, empfiehlt sich hier der Einsatz von Zahnpasta-Tabletten. Diese sind nicht nur platzsparend, sondern enthalten viel weniger schädliche Chemikalien. Auch der Einsatz von umweltfreundlichen Zahnbürsten aus nachwachsenden natürlichen Ressourcen (z.B. aus Bambus von Hydrophil) empfiehlt sich.
Waschen und trocknen: Der Einsatz von umweltfreundlichem Waschmittel, welches weniger Tenside, Konservierungsstoffe und Weichmacher enthält, ist nicht nur auf Reisen empfehlenswert. Bei leichtem bis mittlerem Verschmutzungsgrad reichen alternativ auch sogenannte Waschnüsse. Diese sind besonders gut für Allergiker geeignet und können mehrfach wiederverwendet werden. Bereits gewaschene Wäsche lässt man am Besten lufttrocknen.
Auch wenn dieser Ratgeber keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, so kann er dir hoffentlich dabei helfen, deine nächste Reise ein wenig nachhaltiger zu gestalten — und dabei vielleicht den einen oder anderen Taler sparen.
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